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20+1 spätes November-Outing nach 4 Jahren stillem Mitlesen (15 Antworten)

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Hallo liebe Kugelbäuche (und die, die es in den nächsten Monaten noch werden)!

Seit nun 4 Jahren lese ich still mit, erst im Kinderwunschforum, dann hier im Schwangerenforum. Ich konnte nicht nur viele wichtige Informationen finden, sondern habe auch fleißig mit allen mitgefiebert.

Nun will ich mich, nachdem wir die 20+0 erreicht und Hoffnung haben, dass unsere Mucki gesund zur Welt kommen kann, endlich auch mal outen und ein bisschen was erzählen - gleiches Recht für alle, ich will ja nicht nur Spannerin sein ;)

Ich heiße Susanna, bin 33 Jahre alt und seit 2001 verheiratet. 2005 kam bei uns der Kinderwunsch auf, 2007 konnten wir uns dann endlich dazu durchringen, es zu probieren.

Unsere Geschichte (später gibts eine Kurzform davon im Profil, wer das lieber liest, kann zum Ende springen ;) ):
Meine Zyklen sind unregelmäßig zwischen 20 und 50 Tagen. Die ganz kurzen Zyklen sind ohne Eisprung, die ab 24/25 Tagen mit. Temperaturmessen funktioniert bei mir leider nicht, die Eisprünge wurden durch Ultraschall bestätigt.
Nach einem Jahr "probieren" und einem Jahr GVnP haben wir die erste Kinderwunschklinik aufgesucht. Ich hatte zwar damit gerechnet, dass es etwas länger dauern könnte, aber so lang?

Alle Bluttests, Ultraschalls, Hysteroskopie, Laparoskopie und Spermiogramme blieben o. B. Schön, dass alles in Ordnung ist, aber manchmal wünschten wir uns schon fast, dass etwas gefunden werden würde, damit wir einen Ansatzpunkt hätten, eine Behandlung zu beginnen.

Es folgten 12 stimulierte Zyklen GVnP, die alle negativ blieben.
Nach 6 Zyklen machten wir ein Jahr Pause, konzentrierten uns voll und ganz auf unseren Beruf und fuhren ausgiebig in den Urlaub - leider kamen wir nicht schwanger zurück *Überraschung* ;)

Weil mein Mann die Stimulationen für mich nicht mehr wollte, oder wieder eine Pause, einigten wir uns mit dem Arzt auf NC-ICSI. Vier Zyklen blieben ohne Chance, da alle abgebrochen werden mussten. 3 Zyklen hatten einen zu späten Eisprung, da hieß es, dass die Chancen zu gering seien. In 1 Zyklus gab es eine Punktion, aber leider ließ sich die Eizelle nicht befruchten.

2012 folgten dann 2 IVF- und 3 Kryobehandlungen. Die Befruchtungsrate war immer gut, die Blastozystenrate ganz durchschnittlich. Aus medizinischen Gründen kommt für uns/ mich nur der Singletransfer in Frage. Es gab 4 Negativs nach Singletransfer und eine abgebrochene Kryobehandlung, weil die Blastozyste nicht vital wurde.
Nach dem letzten Negativ haben wir mit dem Arzt einen doppelten Transfer erörtert, den wir nur kurz erwogen haben, weil alle vernünftigen Gründe dagegen sprachen. Ich weiß, dass der Singletransfer weniger Chancen hat, hatte aber die ganze Zeit viel zu große Angst vor einer Zwillingsschwangerschaft und dem Risiko der Fehlgeburt bei Reduktion. Lieber wollte ich länger auf eine Schwangerschaft warten als die Reduktion beschließen zu müssen, selbst wenn das zweite Kind dann bliebe.

Im Februar begannen wir die dritte IVF. Nach 100% Befruchtungsrate waren wir völlig aus dem Häuschen, es gab wieder 3 Blastozysten, wovon 2 eingefroren wurden und 1 transferiert.
14 Tage nach Punktion haben wir nachts um 3.30 Uhr einen Test gemacht, weil ich einfach nicht mehr schlafen konnte. Nach 20 (waren es wirklich nur 20? Kam mir viel mehr vor.) negativen Pipitests endlich ein zweiter Strich! Wir waren total platt und glücklich und lagen uns erstmal heulend und lachend in den Armen. Es hat sich alles gelohnt. Nach langen Jahren, aber schon beim 5. Singletransfer ein Positiv!
16 Tage nach Punktion lag der Bluttest dann bei 286 und ich konnte beginnen Clexane zu spritzen.

Bis 7+0 war dann alles in Ordnung, ich bekam meinen Mutterpass und ging ins BV wegen Risikoschwangerschaft.

Beim Ultraschall an 10+0 wurde festgestellt, dass mein Gebärmutterhals bei 3,2cm liegt und ich wurde direkt ins Krankenhaus eingewiesen, ich durfte auch nicht mehr nach Hause fahren, um Kleidung einzupacken. Mein Mann kam direkt zu mir ins Krankenhaus und wir wurden erstmal beruhigt. Berufsverbot und Schonung reichen nicht, es würde wohl eine Liegeschwangerschaft, hieß es, ansonsten sei alles in Ordnung. Das Wochenende war furchtbar, ich war sehr angespannt. Ständig schaute ich nach, ob es blutete oder das kleine Mucki vielleicht schon da wäre :( *rotwerd*
Die Kontrolle bei 10+3 zeigte eine Gebärmutterhalslänge von 2,8-3cm, je nach Messung. Mit den Ärzten wurde dann eine Cerclage und ein Arabin-Pessar diskutiert. Der Abstrich nach der Aufnahme in der Klinik zeigte keine Bakterien und es gab keine Entzündungsanzeichen.

Wir hatten uns auf eine schwierige Schwangerschaft eingestellt und uns seit 2007 versucht darauf vorzubereiten. Aber wenn es dann so weit ist, so früh in der Schwangerschaft, merkt man, dass man sich darauf nicht vorbereiten kann. Auch wenn unser Mucki-Mädchen noch so klein war, es hatte Herzschlag, Arme, Beine, bewegte sich und war von Anfang an unser Kind und wir wollten es nicht verlieren.

Bei 10+5 wurde dann bei unveränderter Gebärmutterhalslänge ein Pessar gelegt, ich musste aber weiter stationär in der Klinik bleiben. Mein Mann kam jeden Tag vor und nach der Arbeit zu mir in die Klinik und blieb so lange er konnte.

Die Wochen nach dem Pessar gingen dann glücklicherweise gut vorbei. Unserer kleinen Mucki ging es die ganze Zeit über GsD gut und 16+5 outete sie sich als Mädchen.

Die Kontrollen des Pessars, mikrobiologische Abstriche,Blut und Urin waren immer in Ordnung, sodass ich 17+2 beginnen konnte für 1-2 Stunden am Tag wieder zu sitzen, was für eine Freude! So eine Abwechslung im Leben ;)

18+2 nach einer Woche „Kreislauftraining Sitzen" der Schock: Gebärmutterhals ist aus dem Pessar gerutscht. Gebärmutterhalslänge 2,5cm, deshalb sofort Cerclage-OP. GsD ging alles gut.

Seit gestern, 20+0, bin ich endlich zu Hause. Mein Mann hat 2 Wochen Urlaub und kann danach noch einige Wochen von zu Hause aus arbeiten. Nun heißt es Couchsurfing und Bettenhorchen, schön verwöhnen lassen und versuchen, die Nerven zu behalten.

Unsere Mucki ist bisher ein eher zierliches Baby und ein Bäuchlein sieht man auch erst seit ca. 2 Wochen, das macht mir Vieles leichter.
Seit etwa einer Woche sieht man deutlich die Wellen, die unsere kleine Mucki in meinen Bauch zaubert *love5* Das beruhigt mich jedes Mal sehr und ich könnte den halben Tag damit verbringen ihr dabei zuzusehen und "mit ihr zu spielen", in dem ich zurückklopfe.

Ich muss nun weiterhin zwei Mal wöchentlich zur Kontrolle der Cerclage, ein Mal davon kommt mein Gynäkologe freundlicher Weise zu uns nach Hause (er wohnt in der gleichen Straße).

Nun hoffe ich, dass es ein paar tapfere Leser gibt, die bis zum Ende dieses Romans gekommen sind und ich trotz des so späten Outings noch in euren Reihen ein Plätzchen finden kann.

Gruß,
Sanna

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