Quantcast
Channel: Unsere Kinderwunsch Foren
Viewing all articles
Browse latest Browse all 41211

Geburtsbericht Novemberlie mariejona (3 Antworten)

$
0
0
Hallo liebe Novemberlies und Bald-Mamis,

die Kleine schläft und ich habe gerade Lust und Zeit meinen Geburtsbericht zu tippen *lollollol*

Mein größter Wunsch bei meiner letzten Schwangerschaft war eine natürliche Geburt und nach dem in der 36. SSW die Kleine sich in die richtige Position gedreht hatte, war für mich klar, die Zeichen stehen gut.

Die Ärzte klärten mich zwar auf, dass es natürlich immer noch zu einem KS kommen kann, da man einfach nicht in das vorhandene Narbengewebe schauen kann, aber ich wollte es trotzdem zumindest versucht haben.

Bei 40+3 machte sich meine Frauenärztin wegen meines hohen Blutdruckes schon Sorge und 2 Tage später war er erneut angestiegen, so dass sie mir den Rat gab mich vorsorglich in meiner Entbindungsklinik vorzustellen.
Freitag dann bei 40+5 tat ich dies und da man bei 40+7 sowieso mit einer Einleitung begonnen hätte wollten sie aufgrund des Blutdruckes bereits am Freitag Mittag beginnen.
Und so begann die Geburt. Die Untersuchung zeigte geburtsunfreifen Befund, MM zu, GMH steht. Das erste Gel wurde gelegt, ich war ständig am CTG und wurde zwischendurch stationär aufgenommen. Die erste Nacht verlief ohne Besonderheiten, keine Wehen oder Beschwerden, nur an Schlaf war vor Aufregung nicht zu denken *ichwarsnicht*

Samstag nach dem Frühstück, dann wieder ans CTG, Untersuchung und 2x Gel gelegt. Dann hieß es wieder CTG in regelmäßigen Abständen und gegen 15 Uhr dann noch eine halbe Dosis Gel für diesen Tag...Bisher habe ich noch nichts gemerkt, aber nach ca. 1 Std. kam das erste Ziehen im Rücken auf und ich war erleichtert, denn irgendwas muss sich ja tun ....
Auf den folgenden CTG-Kontrollen war aber alles bestens und auch der Befund war noch nicht wirklich fortgeschritten MM noch weit hinten und höchsten Fingerdurchlässig....gegen Abend wurden plötzlich meine Beschwerden immer stärker und aus dem Ziehen wurden Schmerzen, die mich kaum Laufen liesen....Ich bekam Buscopan in der Hoffnung das Becken zu entspannen und dann noch Schmerztabletten...jedoch half nichts und ich wusste kaum mehr wie ich mich bewegen sollte geschweige denn Laufen. Leider war mein Mann mit den Kids an diesem Tag bei einem große Turnier und so musste ich mich viele Stunden alleine "durchschlagen"....

Als es gegen 18 Uhr schlimmer wurde, schickte man mich in den Kreissaal und dort angekommen, war ich bereits mitten in einem Wehensturm...die Hebamme stoppte diesen erstmal, damit ich kurz veschnaufen kann und hängte mich dann an einen Tropf, der mich die Wehen gut veratmen lies. Dies ging ca. 1-2 Stunden und ich bin wohl zwischen den Wehen immer wieder eingeschlafen, denn als ich wieder auf die Uhr sah, war es fast schon 21 Uhr und ich rief meinen Mann an, dass er kommen solle.
Der Befund war noch immer nicht wirklich gut, also die Wehen haben bisher lediglich einen Erweichung und Verkürzung des Gebärmutterhalses bewirkt und MM war 1cm offen. Als mein Mann kam, versuchten wir zusammen etwas Laufen zu gehen, was ich aber schnell wieder beendete, da ich wieder massive Schmerzen und Wehen ohne Pausen bekam. Wir also zurück in den Kreissaal, CTG und Besprechung ob wir schon PDA legen sollten. Leider hat der Tropf die Wehen nicht mehr unter Kontrolle gebracht, so dass man trotz dem Befund die PDA legte. Oh Gott war dies schön und eine Erleichterung *rofl*.... Meine Hebamme empfahl meinen Mann nach Hause zu fahren (wir wohnen nicht weit von der Klinik) und etwas zu schlafen, um Kraft zu schöpfen, da bei meinem Befund es sicherlich noch bis zu 6 Stunden dauern kann, bis ein Fortschritt erkennbar wird.
Gesagt getan....Mein Mann war kaum aus der Tür, da platzte meine Fruchtblase und die Hebamme sah dies wie ich als gutes Zeichen, dass es jetzt auf natürlichen Weg weiter geht. Sie legte noch eine Sonde an den Kopf des Kindes, da sie über das CTG die Herztöne nur schlecht bekam (dies tut aber nicht weh). So döste ich dahin und veratmete die nur noch leicht spürbaren Wehen weg. Aus heiterem Himmel ca. 1,5 Stunden nach dem die Fruchtblase geplatz war, befand ich mich von einer Sekunde auf die andere wieder in einem Wehensturm und die Hebamme sah nur zwei Möglichkeiten 1. die PDA sitzt nicht richtig oder es hat sich was getan...und was sich getan hat Gebärmutterhals verstrichen und Muttermund 9 cm offen!!!!! Sie rief sofort meinen Mann an und holte den Anästhesisten, um die PDA aufzuspritzen...ABER was soll ich sagen, die PDA wirkte nicht mehr und ich wusste nicht mehr, wie ich die Schmerzen, Wehen ertragen sollte, da ein Veratmen auch nicht mehr möglich war. Jetzt fielen auch noch mit jeder Wehe die Herztöne der kleinen ab und erholten sich nur noch schlecht, so dass man eine Blutprobe vom Köpfchen nahm...Der Wert war gut, aber nicht mehr um noch viele Stunden abzuwarten. Inzwischen war mein Mann wieder da. Wir versuchten verschiedene Positionen, um die Schmerzen zu ertragen und dem Kind den Weg zu erleichtern. Leider rutschte es nicht gut genug durch das Becken und die Herztöne verschlechterten sich ständig.
Mit der Oberärztin wurde besprochen, dass man gemeinsam versucht von oben zu drücken, ich pressen, und wenn das Köpfchen ein stückchen weiter ist, kann die Saugglocke angelegt werden.

Gesagt getan und ich muss sagen, diesen Schmerz werde ich im Leben nicht mehr vergessen. OHNE PDA und einen kräftigen Arzt auf dem Bauch ... NIE wieder.... ich stoppte nach dem ersten Versuch und wollte nur noch auf den OP-Tisch. Beide Ärzte waren damit einverstanden, da sich bei der Aktion der Kopf keinen Millimeter bewegt hat und man vermutete, dass er feststecken würde.

Leider musste ich jetzt in die Vollnarkose, da die PDA nicht mehr wirkte, aber in diesem Moment war mir alles egal, ich wollte nur, dass diese Schmerzen endlich aufhörten.
Um 3.01 erblickte dann unsere Prinzessin das Licht der Welt und mit 54 cm, 4000 gr und 35cm Kopfumfang gehörte sie nicht zu den von drei verschiedenen Ärzten berechneten 3500 gr. Baby!!!!!

Später kam der Arzt und informierte mich, dass es eine gute Entscheidung war die Sectio zu machen, da man beim Eröffnen festgestellt hat, dass meine Gebärmutterwand so dünn war, dass sie höchstwahrscheinlich bei der Geburt gerissen wäre und dies hätte wahrscheinlich zu keinem guten Ende für unser Baby geführt. Anscheinend war es Schicksal, dass die PDA nicht wirkte und ich somit dem ganzen ein Ende setzte und keinen weiteren Druck auf die Gebärmutter ausübte.

Aber dies alles war erstmal völlig unwichtig, denn ich freute mich nur auf´s Kuscheln mit meiner kleinen Maus und es war toll...bis in den frühen Morgen war ich im Kreissaal und konnte meine Kleine genießen.
Ihr ging es super und sie war top fit, rosig und einfach nur goldig.

Ich bin froh, dass wir keinen weiteren Kinderwunsch mehr haben, denn die Ärzte raten von einer weiteren Schwangerschaft ab, da meine Gebärmutter diese wohl nicht bis zum Ende bzw. bereits die Dehnung zu einem Höchstrisiko führen wird.

Heute ist die Kleine schon 8 Tage alt und seit Samstag sind wir zu Hause und sie ist total brav, genießt den Trubel ihrer großen Brüder und wir gewöhnen uns alle gerade an einen neuen Alltag.

Es war keine Traumgeburt, aber ich würde heute wieder so entscheiden. Ich bin froh, dass ich es versucht habe und bin froh, dass ich so tolle Hebammen und Ärzte um mich hatte, die auf meine Bedürfnisse eingegangen sind und mit mir jeden Weg gemeinsam entschieden haben. Am Ende geht es um das Wohl von Mutter und Kind und hier sind wir auf der sicheren Seite gewesen.

mariejona

Viewing all articles
Browse latest Browse all 41211