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nur wer mag - update von uns - er flog aus dem KiGa und waren beim Psychiater - Achtung SEHR lang (Keine Antworten)

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Hallo Ihr Lieben!

Ich habe hier ja immer ganz tolle Antworten bekommen wenn ich Probleme hatte. Daher habe ich mir gedacht, ich melde mich mal wieder und erzähle wie es uns so ergangen ist.. für diejenigen, die sich noch ungefähr erinnern ;-)

Wir waren mit unserem Mittleren ja in psychologischer Behandlung, wo uns gesagt wurde, dass wir ihn bei "unterwünschtem Verhalten" ignorieren und bei "erwünschtem Verhalten" viel positive Aufmerksamkeit zukommen lassen sollten. Erst einmal dachten wir auch, das macht Sinn, und wir machten das einige Monate lang. Aber irgendwie hatte ich dann doch ein immer schlechter werdendes Gefühl bekommen. Wenn er einen seiner "Ausbrüche" bekam, sollten wir ihn ignorieren. Aber irgendwie hatte ich das Gefühl, er braucht dann doch Zuspruch. Außerdem fiel mir unsere Psychologin durch ihre seltsamen Kommentare mehr und mehr negativ auf (z.B. "auch die ganz Kleinen wollen uns schon manipulieren. Da müssen Sie gegen steuern." und "J. darf auf keinen Fall mehr bei Ihnen schlafen. Wenn man bedenkt, dass doch alle Babies mit 6 Monaten aus dem Bett der Eltern raus müssen - das müssen Sie unterbinden. Er will Sie nur kontrollieren").
Also - seit spätestens November praktizieren wir dieses Ignorieren nicht mehr. Wobei es uns vorher auch sehr schwer fiel und wir es nie konsequent geschafft hatten (zum Glück..).

Seit Oktober ging er jetzt in einen Waldorfkindergarten. Zwei Erzieherinnen, 18 Kinder, geschlossene Gruppen. Wegen der "kleinen" Gruppen und der geschlossenen Gruppen habe ich diesen Kindergarten ausgewählt. In allen anderen Kindergärten hier gibt es nur offene Gruppen, und damit wäre er völlig überfordert. Das war auch die Meinung sämtlicher bisherigen Erzieherinnen...

So. Diese zwei Erzieherinnen haben schon Anfang Dezember aufgegeben. Ich hatte ihnen natürlich unsere Geschichte erzählt, und auch erzählt, was er braucht, damit es klappt. Was ganz wichtig ist, ist erstmal eine liebevolle Begrüßung. Das heisst, einmal in die Hocke gehen, lieb guten Morgen sagen und fertig. Klar. Das haben sie auch mit allen Kindern so gehandhabt. Nur mit unserem Sohn nicht. Weil er erstmal seine Ruhe bräuchte, was nicht stimmt und ich ihnen gesagt hatte. Naja. Gestern habe ich noch zufällig Eltern von einem Jungen in seiner Gruppe getroffen, die mir berichtet haben, dass nicht nur wir Probleme mit diesen (besonders eine der beiden) Erzieherinnen hätten. Solange die Kinder lieb und brav rumsitzen, sei alles in Ordnung. Ein etwas wilderer Junge hat bei denen aber keine Chance.

Ich bin sehr enttäuscht muss ich sagen. Natürlich ist er kein supereinfacher Junge. Aber er hat sich so gebessert. Und die Nachmittagsgruppe kam gut mit ihm zurecht. Das waren andere Erzieher. Die haben ihn erstmal, wie alle anderen auch, lieb begrüßt und ihm das Gefühl gegeben, willkommen zu sein. Das ist nicht nur für ihn wichtig, sondern auch für die, die mit ihm zu tun haben, denn ansonsten geht sein Verhalten den Bach runter.

Nun brauchen wir für den neuen Kindergarten (ich weiß ehrlich gesagt eigentlich aber gar nicht, ob wir nicht noch bis September warten sollten, denn dieser ständige Wechsel macht mir solche Bauchschmerzen) eine Diagnose.. das ist ein Kindergarten mit nur 6 Kindern und 3 Erzieherinnen, ein Schwerstbehindertes Kind ist auch dabei. Es ist unsere letzte Chance. Also waren wir beim Kinderpsychiater.
Und der sprach mir gestern aus der Seele. Er sagte, J. braucht von uns Halt, er muss das Gefühl bekommen, dass, egal wie er sich benimmt und was er tut, er AUSGEHALTEN wird von uns. Wir müssen ihm Sicherheit geben. Gerade bei diesen "Ausbrüchen" muss er wissen, dass er bei uns in Sicherheit ist. Er ist dann in Not und schreit nach Halt. Da wir das leider oft ignoriert haben, haben wir da nichts Gutes getan. Das Positive ist gut und sollen wir nach wie vor so handhaben. Aber das Ignorieren ist fatal in unserer Situation.

Ich bin jetzt richtig froh, denn ich habe diesmal ein wirklich gutes Gefühl dabei. Im April darf mein Mann dann auch mal mitkommen und es nochmal von ihm hören. Damit wir besser an einem Strang ziehen können. Ich hoffe sehr, dass wir es noch schaffen, dass er sich wirklich sicher fühlt. Nicht damit sein "auffälliges Verhalten" aufhört, sondern vor allem aber, damit es ihm gut geht. Ich hoffe sehr, wir können ihm doch noch eine gute Basis für sein weiteres Leben mitgeben. Und ich bin froh, dass ich mich ihm ohne schlechtem Gewissen in diesen schwierigen Situation widmen kann und für ihn da sein kann. Das braucht er.

Ich hoffe, es war jetzt nicht alles zu wirr. Ich danke Euch nochmal für Eure Unterstützung hier *knutschen*
Viele liebe Grüße!

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