Jetzt komme ich doch tatsächlich auch mal dazu, den Geburtsbericht zu schreiben.
Vorab: die Geburt war das krasseste Abenteuer, was ich in meinem ganzen Leben erlebt habe. Ich will das Erlebnis nicht beschönigen; die Schmerzen am Ende (vor der PDA) waren unbeschreiblich. Aber wie ich die Austreibungsphase erlebt habe, einfach nur toll.
Aber von Anfang.
In der Nacht von Freitag auf Samstag (den 29.3.) um 3 Uhr wurde ich von Wehen geweckt. Nicht dramatisch, nur ein wenig intensiver als die Übungswehen sonst. Ich hab dann versucht wieder einzuschlafen, habe es aber um halb 4 aufgegeben und die Abstände gezählt. Alle unter 10 Minuten, aber total unregelmäßig (3-8 Minuten). Dann hab ich noch überlegt, ob ich meinen Mann wecken soll. Habe es dann um halb 5 gemacht, dann hat er die Abstände gezählt. Wie gehabt und wir waren beide ratlos.
Also ab in die Wanne. Keine Veränderung. Weiter Wehen (mittlerweile ein wenig unangenehmer als vorher), gleiche Abstände. Also hat mein Mann einfach mal im Kreißsaal angerufen und gefragt, ob sich ein Besuch dort überhaupt schon lohnt (mittlerweile war es ca. 6.30 Uhr). Die sagten, wenn die Wehen unter 10 Minuten und schmerzhaft, dann kommen. Mmpf Also schmerzhaft ist was anderes. Egal.
Der Plan: erstmal duschen, dann frühstücken, dann weitersehen.
Um 7 Uhr dann die erste schmerzhafte Wehe. Aua! Die muss ich dann doch veratmen und stehen geht gar nicht. Also ab ins Krankenhaus.
Wir kommen um 8 Uhr im Kreißsaal an. Mittlerweile habe ich schon starke Wehen. Ich darf mich auch erstmal aufs Bett legen, ab ans CTG. Dieses blöde Ding schlägt nicht aus, also muss mein Mann bei jeder Wehe mit nem Edding n Punkt machen (echt jetzt). Was bei der Untersuchung total miese Laune macht: das Köpfchen ist schon sehr tief im Becken, hat aber den Muttermund so bekloppt verdrängt, dass die Wehen nix zur Öffnung bringen. Heißt, bei jeder Wehe mit dem Becken wackeln und Skifahrer-Haltung einnehmen und so was. Oh backe MuMu geweitet 1cm ich könnt heulen (vor Frust).
Nachdem Buscopan und Paracetamol nicht mehr anschlagen, bekomme ich ein Schmerzmittel, welches die Spitzen der Wehen nimmt und was gut hilft und alles erträglich macht. Bisher sehe ich auch keinen Grund für was Stärkeres.
Tja, um 14 Uhr auf einmal: Wehenabstände werden lääänger und länger. Untersuchung: MuMu nicht wirklich weiter geworden. Also ab in die Straßenschuhe und spazieren gehen (Wetter ist doch sooo schön!). Also ab vors Krankenhaus, gucken wo sind keine Leute und ab und zu vor Schmerzen krümmen
Um 15 Uhr wieder zurück, jetzt wird das Familienzimmer bezogen. Auf einmal hört es nicht mehr auf. Eine Wehe, noch eine in kurzem Abstand, dann wieder 3-4 Minuten Pause und von vorne. Die Schmerzen sind so schlimm, dass ich mich nur noch quer aufs Bett schmeißen kann und alles verkrampfe. Selbst die Atmungsanweisungen von meinem Mann kann ich nur noch mit einem durch die Zähne geknirschten F*** quittieren. Zum Glück kommt dann auch die Ärztin, ich bitte wieder um dieses tolle Schmerzmittel. Also wieder ab in den Kreißsaal. Wir haben ca 15.30 Uhr.
Jetzt gehts los. Das Schmerzmittel hilft nicht mehr. Ok, ob ich nicht unter die Dusche will. Ich mach alles, Hauptsache es wird besser. (Der Pezziball ist leider zu klein für mich, schade). Unter der Dusche Wehen keine gute Sache und auch nicht wirklich entspannend, wenn man die ganze Zeit Angst hat umzufallen. Zitternd vor Kälte aus der Dusche wieder aufs Bett. Wehen über Wehen. Dann geb ich mich geschlagen: ich möchte gerne eine PDA haben. Eben noch die Untersuchung: MuMu bei 4cm! Und auch schön mittig und gut zu erreichen! Hey! Party! Trotzdem PDA? AUF JEDEN FALL! Mittlerweile haben wir ca. 20.30 Uhr.
Und jetzt zum gemütlichen Teil.
Setzen der PDA: da waren die Akupunkturnadeln im kleinen Zeh schlimmer. Und als ich mich entspannt zurücklehne, schaue ich zu meinem Mann rüber und frage ihn selig lächelnd, ob er nicht auch eine PDA möchte, das ist sooo schön :-) (wollte er übrigens nicht).
Die Wehen sind im Hintergrund zu spüren, ab und an kommt die Hebamme und tastet, alles super, dauert nicht mehr so lang.
Mein Mann und ich dämmern auf dem Bett so dahin. Dann habe ich auf einmal das Gefühl, pressen zu müssen. Hebamme wird gerufen, sie schaut nach, ok, geht langsam los.
Ärztin kommt, ich bekomme Anweisungen, wann zu pressen, wann zu halten und so weiter. Das Tuch an der Decke ist super zum Hochziehen.
Ich schätze ich musste 8 x pressen, mein Mann ist der Ansicht 4x (son Quatsch) und dann war es geschafft!
Ich habe tatsächlich gespürt, als das Köpfchen durchkam und habe auch gemerkt, wie der Körper nachkam Unbeschreiblich. Und auf einmal hatte ich ein kleines Menschenkind auf meinem Bauch liegen. Und sie war gar nicht schleimig und blutig und käseschmierig. Sie sah aus wie ein kleines Äffchen und war unfassbar schön. Und hat rumgeniggelt, aber nicht geschrien. Dann hat die Hebamme sie auf mein Herz gelegt, da wurde sie sofort still und hat mich angeschaut mit großen Augen. Und ich hab zurück geschaut Was für ein Moment. Mein Mann konnte alles miterleben, er saß direkt hinter mir. Und wir waren beide so fassungslos.
Am 30.03.2014 um 0:32 Uhr kam Marlene Hermine mit einer Größe von 50cm, einem Gewicht von 2920g und einem Kopfumfang von 34cm zur Welt. An ihr ist alles dran, was dran gehört.
Wir haben von der ersten Wehe bis zur Geburt 21,5 Stunden gebraucht und drei (supernette) Hebammen verschlissen. Es gab nur einen hohen Scheidenriss, welcher sofort genäht wurde, aber keinen Dammriss.
Marlene ist ein sehr zartes Mädchen (soviel zu den Aussagen von 2 verschiedenen Ärzten sie bekommen ein sehr großes Kind), hat aber heute, an ihrem 1wöchigen Geburtstag schon ihr Geburtsgewicht überschritten (3kg, yeahi!).
Ich danke noch einmal ganz lieb Weiberle, welche neben der eigenen Geburt am gleichen Tag noch die Storchenmeldung für Marlene erledigt hat *knuddel* Danke dir dafür!!!
Und danke fürs Lesen :-)
Vorab: die Geburt war das krasseste Abenteuer, was ich in meinem ganzen Leben erlebt habe. Ich will das Erlebnis nicht beschönigen; die Schmerzen am Ende (vor der PDA) waren unbeschreiblich. Aber wie ich die Austreibungsphase erlebt habe, einfach nur toll.
Aber von Anfang.
In der Nacht von Freitag auf Samstag (den 29.3.) um 3 Uhr wurde ich von Wehen geweckt. Nicht dramatisch, nur ein wenig intensiver als die Übungswehen sonst. Ich hab dann versucht wieder einzuschlafen, habe es aber um halb 4 aufgegeben und die Abstände gezählt. Alle unter 10 Minuten, aber total unregelmäßig (3-8 Minuten). Dann hab ich noch überlegt, ob ich meinen Mann wecken soll. Habe es dann um halb 5 gemacht, dann hat er die Abstände gezählt. Wie gehabt und wir waren beide ratlos.
Also ab in die Wanne. Keine Veränderung. Weiter Wehen (mittlerweile ein wenig unangenehmer als vorher), gleiche Abstände. Also hat mein Mann einfach mal im Kreißsaal angerufen und gefragt, ob sich ein Besuch dort überhaupt schon lohnt (mittlerweile war es ca. 6.30 Uhr). Die sagten, wenn die Wehen unter 10 Minuten und schmerzhaft, dann kommen. Mmpf Also schmerzhaft ist was anderes. Egal.
Der Plan: erstmal duschen, dann frühstücken, dann weitersehen.
Um 7 Uhr dann die erste schmerzhafte Wehe. Aua! Die muss ich dann doch veratmen und stehen geht gar nicht. Also ab ins Krankenhaus.
Wir kommen um 8 Uhr im Kreißsaal an. Mittlerweile habe ich schon starke Wehen. Ich darf mich auch erstmal aufs Bett legen, ab ans CTG. Dieses blöde Ding schlägt nicht aus, also muss mein Mann bei jeder Wehe mit nem Edding n Punkt machen (echt jetzt). Was bei der Untersuchung total miese Laune macht: das Köpfchen ist schon sehr tief im Becken, hat aber den Muttermund so bekloppt verdrängt, dass die Wehen nix zur Öffnung bringen. Heißt, bei jeder Wehe mit dem Becken wackeln und Skifahrer-Haltung einnehmen und so was. Oh backe MuMu geweitet 1cm ich könnt heulen (vor Frust).
Nachdem Buscopan und Paracetamol nicht mehr anschlagen, bekomme ich ein Schmerzmittel, welches die Spitzen der Wehen nimmt und was gut hilft und alles erträglich macht. Bisher sehe ich auch keinen Grund für was Stärkeres.
Tja, um 14 Uhr auf einmal: Wehenabstände werden lääänger und länger. Untersuchung: MuMu nicht wirklich weiter geworden. Also ab in die Straßenschuhe und spazieren gehen (Wetter ist doch sooo schön!). Also ab vors Krankenhaus, gucken wo sind keine Leute und ab und zu vor Schmerzen krümmen
Um 15 Uhr wieder zurück, jetzt wird das Familienzimmer bezogen. Auf einmal hört es nicht mehr auf. Eine Wehe, noch eine in kurzem Abstand, dann wieder 3-4 Minuten Pause und von vorne. Die Schmerzen sind so schlimm, dass ich mich nur noch quer aufs Bett schmeißen kann und alles verkrampfe. Selbst die Atmungsanweisungen von meinem Mann kann ich nur noch mit einem durch die Zähne geknirschten F*** quittieren. Zum Glück kommt dann auch die Ärztin, ich bitte wieder um dieses tolle Schmerzmittel. Also wieder ab in den Kreißsaal. Wir haben ca 15.30 Uhr.
Jetzt gehts los. Das Schmerzmittel hilft nicht mehr. Ok, ob ich nicht unter die Dusche will. Ich mach alles, Hauptsache es wird besser. (Der Pezziball ist leider zu klein für mich, schade). Unter der Dusche Wehen keine gute Sache und auch nicht wirklich entspannend, wenn man die ganze Zeit Angst hat umzufallen. Zitternd vor Kälte aus der Dusche wieder aufs Bett. Wehen über Wehen. Dann geb ich mich geschlagen: ich möchte gerne eine PDA haben. Eben noch die Untersuchung: MuMu bei 4cm! Und auch schön mittig und gut zu erreichen! Hey! Party! Trotzdem PDA? AUF JEDEN FALL! Mittlerweile haben wir ca. 20.30 Uhr.
Und jetzt zum gemütlichen Teil.
Setzen der PDA: da waren die Akupunkturnadeln im kleinen Zeh schlimmer. Und als ich mich entspannt zurücklehne, schaue ich zu meinem Mann rüber und frage ihn selig lächelnd, ob er nicht auch eine PDA möchte, das ist sooo schön :-) (wollte er übrigens nicht).
Die Wehen sind im Hintergrund zu spüren, ab und an kommt die Hebamme und tastet, alles super, dauert nicht mehr so lang.
Mein Mann und ich dämmern auf dem Bett so dahin. Dann habe ich auf einmal das Gefühl, pressen zu müssen. Hebamme wird gerufen, sie schaut nach, ok, geht langsam los.
Ärztin kommt, ich bekomme Anweisungen, wann zu pressen, wann zu halten und so weiter. Das Tuch an der Decke ist super zum Hochziehen.
Ich schätze ich musste 8 x pressen, mein Mann ist der Ansicht 4x (son Quatsch) und dann war es geschafft!
Ich habe tatsächlich gespürt, als das Köpfchen durchkam und habe auch gemerkt, wie der Körper nachkam Unbeschreiblich. Und auf einmal hatte ich ein kleines Menschenkind auf meinem Bauch liegen. Und sie war gar nicht schleimig und blutig und käseschmierig. Sie sah aus wie ein kleines Äffchen und war unfassbar schön. Und hat rumgeniggelt, aber nicht geschrien. Dann hat die Hebamme sie auf mein Herz gelegt, da wurde sie sofort still und hat mich angeschaut mit großen Augen. Und ich hab zurück geschaut Was für ein Moment. Mein Mann konnte alles miterleben, er saß direkt hinter mir. Und wir waren beide so fassungslos.
Am 30.03.2014 um 0:32 Uhr kam Marlene Hermine mit einer Größe von 50cm, einem Gewicht von 2920g und einem Kopfumfang von 34cm zur Welt. An ihr ist alles dran, was dran gehört.
Wir haben von der ersten Wehe bis zur Geburt 21,5 Stunden gebraucht und drei (supernette) Hebammen verschlissen. Es gab nur einen hohen Scheidenriss, welcher sofort genäht wurde, aber keinen Dammriss.
Marlene ist ein sehr zartes Mädchen (soviel zu den Aussagen von 2 verschiedenen Ärzten sie bekommen ein sehr großes Kind), hat aber heute, an ihrem 1wöchigen Geburtstag schon ihr Geburtsgewicht überschritten (3kg, yeahi!).
Ich danke noch einmal ganz lieb Weiberle, welche neben der eigenen Geburt am gleichen Tag noch die Storchenmeldung für Marlene erledigt hat *knuddel* Danke dir dafür!!!
Und danke fürs Lesen :-)