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"Totgelaubte" leben länger... (8 Antworten)

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Hallo,

ich wende mich heute mal anonym bei euch, weil ich euren Rat brauche.

Ich bin mit meinem Partner seid über 6 Jahren in einer durchweg guten Beziehung und wir haben einen kleinen Sohn von fast zwei. Wir sind als Familie super zusammen gewachsen und ich bin endlich angekommen.

Das mein Partner immer schon eine Art Geheimnis um sein Leben vor mir gemacht hat, ist mir zu jedem Zeitpunkt bekannt gewesen und hat mich bisher auch nicht gestört. Das, was ich wissen wollte (Exfreundinnen etc.) hat er mir mal mehr und mal weniger "freiwillig" irgendwann erzählt und wir haben eine Art Vereinbarung, dass ich nicht weiter bohre und er mir nichts gravierendes oder gar schlimmes nicht erzählt.

So weit so gut, bisher sind wir damit gut gefahren. Nach seinen Angaben sind seine Eltern schon seit fast 10 Jahren tot, er hat noch eine Schwester, zu der es aber keinen Kontakt gibt und die ich auch nicht kenne.
Er hat mir gesagt, dass er sich noch nie richtig mit ihr verstanden hat und das der Kontakt irgendwann eingeschlafen ist.
Auch gut.

Durch einen blöden Zufall habe ich nun aber herausgefunden, dass seine Eltern doch noch leben und zwar gar nicht mal so weit weg.
(Er kommt aus einer anderen Stadt gebürtig als ich)
Als ich ihn damit konfrontiert habe, war seine Ansage deutlich:
Für ihn seien seine Eltern gestorben und er wird nie zulassen, dass sie unseren Sohn kennenlernen. Weitere Gespräche dazu blockt er ab. Es ist aber wohl nichts wirklich "ekliges" vorgefallen. Was, weiß ich jedoch nicht.

Seitdem ich es weiß rumort es in mir. Einerseits respektiere ich, dass das Thema für ihn nie von Belang war, auf der anderen Seite hätte er mir das ja auch so sagen können. Das sie tot sind ist ja eigentlich erstmal gelogen.

Und nun kreisen meine Gedanken seit Tagen darum, dass mein Kind noch ein anderes Großelternpaar hat und die es nicht mal wissen.

Vielleicht sollte ich dazu sagen, dass ich ein absoluter Familienmensch bin und mir überhaupt nicht vorstellen kann - aus welchem Grund auch immer - keinen Kontakt mehr zu meinen Eltern zu haben.
Sie gehen so sehr in der Betreuung unseres Sohnes auf und freuen sich genauso wie wir über jeden Entwicklungsschritt.

Nun zum Rat:

Ich überlege, ob ich seinen Eltern einen zweiteiligen Brief schreibe.
Im ersten würde ich mich kurz vorstellen und schreiben warum ich mich melde und dass ihr Sohn das nicht weiß und besser auch nicht wissen sollte.
Ich würde ihnen dann die Wahl lassen, ob sie den zweiten Brief öffnen und lesen. Da würde ich ein paar Fotos von dem Kleinen und eventuell auch von uns beipacken und ein bisschen was über uns als Familie erzählen.

Ich kenne sie nicht, sie müssten etwa um die 70 sein und ich habe keine Ahnung, in welcher "Verfassung" sie sind.
Vor allem aber, ob sie es überhaupt wissen wollen. Deshalb die Wahl und die zwei Briefe.

Tja, keine Ahnung. Mein eigenes Mutterherz zerreisst fast bei dem Gedanken, dass seine Mutter seid Jahren nicht weiß, wie es ihm geht und was er macht. Vor allem aber, dass sie einen Enkel haben. Seine Schwester ist kinderlos.
Auf der anderen Seite denke ich, dass sie ja auch den Kontakt hätten suchen können, wenn sie es denn gewollt hätten. Aber wenn man keine Telefonnummer oder Adresse hat ist das schon ein etwas langatmiges Unterfangen.
Oder sie wollten es wirklich selber auch nicht.
Ich weiß nicht, was vorgefallen ist und ich bin echt unsicher. Dringe ich damit unbewusst - und eventuell auch unberechtigt - in eine (Privat)-Sphäre ein?
Ich weiß es nicht. Helft mir mal.
Machen oder nicht?

Was spricht dafür, was dagegen?

Es geht nur um das Wissen um ihren Sohn und ihren Enkel - ohne Verpflichtung.
Ein Treffen wird es nicht geben, das würde ich wohl kaum verheimlichen können. Ansprüche und so weiter habe ich natürlich überhaupt keine und würde das nochmal deutlich machen.

Die nächste Überlegung ist ja, was ist, wenn sie den zweiten Brief öffnen und ich alles richtig gemacht habe? Wie soll ich das erfahren. Ich kann ja schlecht unsere Adresse angeben?

Oh je. So wirr. Danke an die, die es bis hierhin geschafft haben! Und ein noch größeres Danke an die, die mir konstruktiv mal gerade Input geben können.

Danke!

PS: Bitte keine Diskussionen zum Thema Ehrlichkeit in Beziehungen.. ich respektiere seine Entscheidung, weil ich den Hintergrund nicht kenne.

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